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Deckel FP4NC 1984
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Seite 1, Grundig Steuerung generell
, Dialog 3
, Dialog 4
, Akkus
, Monitor
, NPP
, NRP
, NSV
, NZP
, NSP
, Software/EPROM
Dialog Steuerung generell:
Die FP Modelle sind nicht mehr im Focus der DMG/Mori Seki.... AG oder was auch immer in Zukunft da abgehen wird. Die Unterlagen zu den FP Modellen wurden an FPS Service verkauft und der Rest vernichtet. Es sind bei DMG... zwar noch Ersatzteile erhältlich, das ist aber eher ein freiwilliger Service. Know-How zur Reparatur gibt es nicht mehr. Man verweist auf die "alten" Reparaturpartner, die schon seit Jahrzehnten die Karten der Steuerung repariert hatten. Durch die horrenden Preise habe ich mich aber selber in die Materie eingearbeitet und so nach und nach die Angst verloren, nicht nur weil ich 14 Jahre selber bei einem Industriecomputerhersteller gearbeitet habe.. Mein damaliger Chef ist mit der Rechnertechnologie der Contour groß geworden :-).
Charakterisierung Steuerung:
Vom Elektronik-Design unterscheiden sich die Dialog-oder Contour Steuerungen nahezu nicht. Es wurden teilweise ein paar andere Boards im Rack mit VME ähnlichen Steckverbindern kombiniert. Der Hauptunterschied der Steuerungen ist im Groben eigentlich nur die Software. Wie damals üblich, sind diese Software Komponenten in einem "EPROM" gespeichert. Solche Programmer kosten nicht mehr die Welt, für Updates von veralteter Software tausende Euro zu verlangen, finde ich schon ganz schön unverschämt. Legitim, als die Geräte Stand der Technik waren, da wurden die Entwicklungskosten gegengerechnet und aufsummiert. Heute sollte man das im Zuge eines Service für Lau (Arbeitszeit) auf den letzten Stand bringen! Meist sind die Sourcen ohnehin zusammenkopiert und nicht direkt vom Hersteller bezogen.
Die 6800'er Prozessoren bekommt man zu akzeptablen Preisen (Lieferzeit). Aufpassen muß man aber wegen der MOS Bauteilen wegen Langzeitschäden. Das kann auch der Grund für Ausfälle sein, falls da mal ein Techniker dran war. Ich kann hier auf Wunsch ein paar Tipps aus der Elektronikindustrie geben.
Die Rechnerhardware wurde von Grundig für Deckel entwickelt. Damals hat man ein VME Bus ähnlichen Rack im Bedienteil neben dem 9" Monitor eingebaut. Erst bei der Dialog 11 wanderte die CNC in den Schaltschrank. Die Rechnertechnologie war immer noch Motorola 6800, dann aber langsam mit der gestiegenen Anforderung durch die Software Anfang der 90'er erschöpft gewesen. Der 6800'er war in 8 bit Technologie (zum Vergleich: Maho hat auf Philips gesetzt, die Intel 80xxx Prozessoren eingesetzt hatten. Mit jeder Generation wurden die neuesten Chips eingebaut, angefangen vom i8080 (8 Bit) bis i80386 (32 Bit).
Bei der Dialog 4 wurden schon der 68000'er Prozessor mit 16 Bit Datenbus und 32 Bit Adressraum/Register eingesetzt, der dann den damaligen Intel Technologieen überlegen war.
Wegen der begrenzten Leistungsfähigkeit wurden mehrere Rechner parallel eingesetzt, die unterschiedliche Aufgaben hatten. Ab der Dialog 3 gab aber schon eine Schnittstellenkarte (RS232), mit der man noch heutige Laptops anschliessen kann. Bei der Datensicherung damals war Kassette oder Lochstreifen Stand der Technik!
Ausserdem gibt es eine richtige Grafikkarte mit AV Ausgang. Eine günstige Alternative, falls der Monitor mal kaputt geht, siehe auch Ersatzteile/Reparatur.
In der CNC sind nur Messkarten, Programm, und Ausgabe der Soll/Istwerte zum Ansteuern der Antriebsmotoren enthalten.
Messystem/Achszählerkarten NZP
Das Messystem basiert auf analogen Heidenhain Maßstäben mit üblicher 0,02mm optischer Teilung. Für die Genauigkeit der Maschine ist dieses rein analoge System ein großer Schwachpunkt. Da die Steuerung auf 1µm (0,001mm) auflöst, aber die optische Teilung nur 0,02mm beträgt, muss auf der Messkarte eine Mehrfachauswertung durchgeführt werden, damt pro optische Teilung mehrere weitere Impulse erzeugt werden, womit der Zähler arbeitet. Dies geschieht auf der NZP. Die Mehrfachauswertung wird wieder über Komperatoren mit verschiedenen Spannungslevels aus dem analogen Eingangssignal erzeugt. Durch Alterung der Lampe und Sensoren auf dem Maßstab, sowie der Eingangsstufen der NZP sind die Signalamplituden aber mit der Zeit unterschiedlich, damit ergibt sich ein Messfehler bis mehrere 1/100mm. Ich stelle die Lampe und Maßstäbe so weit nach, dass das Signal wieder auf beiden Kanälen symmetrisch ist, nur so erreicht man eine vergleichbare Genauigkeit wie mit der Neumaschine. Es lohnt sich also beim Kauf einer Deckel mit Mikrometer und Stativ erst alle Achsen nachzumessen, hier kann man auch ordentlich Geld versenken, vor allem, wenn man das nicht selber einstellen kann.
Durch den modularen Aufbau der Steuerung lassen sich durch Tauschen der Karten Fehler relativ schnell lokalisieren. Das betrifft insbesondere die Achszählerkarten. Typisch ist hier ein Defekt in der Spannungsversorgung durch Spannungsspitzen. Sollte also eine Messleiste gar nicht reagieren, erst mal die Versorgungsspannungen durchmessen. Auch sollen die Schutzdioden an den Eingängen gelegentlich defekt sein.
Siehe auch Kapitel Ersatzteile/Reparatur.
Monitor
Dieser hat meist ein typisches Problem. Meiner machte sich durch ohrenbetäubendes Pfeifen oder besser Quietschen bemerkbar. Das Bild war unscharf und leicht verzerrt/wackelig. Eine 2h Reparatur, Material zu vernachlässigen. Jetzt ist das Bild des eingebrannten Röhrenmonitors scharf und stabil, und kaum hörbar.
Kleine Ersatzteilkunde siehe auch Ersatzteile/Reparatur.
Schaltschrank
Dieser beherrbergt neben Schützen und Sicherungen die Leistungselektronik der Gleichstrommotoren und eine sog. SPS, die gleiche Rechnertechnologie wie die CNC, aber dieser überwacht alle Soll/Istzustände, enthält die Getriebelogik und Summierung aller Not-Aus Zustände und alle Schaltausgänge über FET Endstufen. Die Motorsignale gehen in einen Analogverstärker, der die 165V Gleichstrom-Bürstenmotoren ansteuert. Stand der Technik heute ist ein Bürstenloser, also verschleissärmerer Motor, die Kommutierung wird in der Motoransteuerung vorgenommen.
Im Bild, was hinter der schönen Fassade da im Schaltschrank ansammelt, ein Ölwechsel, oder besser -Entfernung war angesagt. Gerade weil die teurere "NC" gegenüber den "A" Maschinen einen Wärmetauscher hat, damit keine verschmutzte Abluft in die Elektronik gelangt, sammelt sich auch hier nicht nur Öl. Ich habe den kompletten Wärmetauscher zerlegt, gereinigt und den Aufsatz ausgespült und geputzt. Auch der Lüfter war defekt, die Lager mussten ausgetauscht werden, da eines gefressen hatte.
Natürlich sind für mich die Formen der Bedienelemente von Wichtigkeit. Da eh Normteile an der Deckel verbaut sind, wie auch die Handräder, die noch in unveränderter Form heute neu gekauft werden können (->Ganter Norm). Bei der Anschaffung fand ich Norm Bedienknöpfe (links) für die Steuerung, die mir viel besser gefielen, als die Mentor Spannzangenteile (rechts).
Bosch Servoverstärker
Die CNC Regelt die Servomotoren über den Bosch Servoverstärker. Das Eingangssignal ist eine Gleichspannung. Je nach Vorzeichen der Spannung wird die Drehrichtung des Motors gesteuert. Ich habe verschiedene Werte aufgenommen:
Vorschub [mm/min] | Spannung [V] |
2000 | 4,88 |
1000 | 2,4 |
500 | 1,2 |
250 | 0,58 |
Der Eilgang (z. B. Referenzpunkt anfahren) ist noch schneller. Der Zusammenhang zwischen Spannung und Vorschub ist also linear.
Siehe auch Kapitel Servoverstärker.
Probleme/Fehlermeldungen
Altersbedingt driften einige Einstellwerte und Offsets der Bauteile. Das erzeugt diverse Fehlermeldungen und zum Teil scheinbar schwerwiegende Fehler. Klar alle 20 Jahre sollte man generell jede Karte mal komplett durchchecken und kalibrieren. Da dies ein finanziell unrentables Unterfangen ist, arbeite ich mich mit Oszi und Schaltplan selber in die Schaltung ein und erarbeite mir die korrekten Arbeitspunkte. Ein Verständnis für die Karten versuche ich in der Beschreibung im Kapitel Ersatzteile/Reparatur zu geben. Es fängt aber immer damit an, gealterte Bauteile zu ersetzen, die Netzteile korrekt und symmetrisch einzustellen und dann Stück für Stück jede Karte in Offset und Verstärkung wieder neu zu justieren. So kam es z.B. bei meinem Z-Achsen Servoregler sofort nach Einschalten der Steuerung zu einem FP01 Fehler. Nur nach dem Einstellen des Offsets am R146 funktionierte die Karte einwandfrei. Komplizierter war die Y Karte, die nur in "+" Richtung fuhr, da der Eingang permanent einen Offset erzeugte und sofort in Fehler 17 ging. Nach Abgleich des Netzteiles dauerte der Fehler aber Sekunden. Ein Treiberdarlington hatte ein abgebrochenes Bein, nach Austausch verhielt sich die Karte wieder genau, wie die Z-Karte.
Bei dieser Analogtechnik spielt einfach sehr viel zusammen, was die Fehlersuche nicht einfach macht.
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