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Die Bremsanlage des Matra murena

In diesem Kapitel wird neben ein paar Wartungstipps und der Theorie zur Bremsleistung auch die Modifikation der Bremsanlage beschrieben, mit der eine bessere Bremsleistung erreicht werden kann.
Generell muß man sagen, dass die Murena Bremsanlage an die Technik der 70'er Jahre angepasst ist. Also den Reifentechnologieen und der geringeren Anforderung an eine Bremsanlage aufgrund damals geringeren Verkehrsaufkommen. Durch die Quantensprünge bei den Reifen und der modernsten ABS Bremssysteme mit viel Schlupf, um einen optimalen Grip zu erreichen (darum quietschen inzwischen ABS Fahrzeuge bei Vollbremsungen!), ist die Serienbremsanlage weit vom Standard entfernt. Auch das "Bremsgefühl" nicht zuletzt wegen der alten Gummibremsleitungen ist für heutige Verhältnisse insbesondere bei Sportwagen unterirdisch. So ist zu lesen, dass die Murena Bremsanlage bei Hochgeschwindigkeitstest eine gute Leistung liefern würde, das kann heute aber nicht mehr bestätigt werden.

Wartung

Nachdem die Bremsanlage vielleicht abgesehen von den Reifen eigentlich das wichtigste Teil am Wagen ist, sollte man bei der Restauration eines fahrbereiten murenas mit dieser zuerst beginnen und Geld investieren. Wichtig ist wirklich die passenden Ersatzteile zu kaufen, diese sind erhältlich, wenn auch manchmal anderes zu hören ist. Wie schon so oft geschrieben wurde am murena auch hier so viel gemurkst, Kolben mit einer Rohrzange herausgedreht, mangelnde Wartung, dadurch Korrosion, Billigbremsbeläge die sich auflösen, uralte Bremsflüssigkeit...

So sieht es aus, wenn man zu die Bremsanlage zu spät oder falsch wartet. Oft hat der Kolben im Bereich des O-Ringes einen "Rostgraben" und ist nicht mehr zu gebrauchen. Läßt sich der Kolben schon nicht mehr mit Druckluft austreiben, ist oft schon Hopfen und Malz verloren. Dazu kommt noch die veraltete und schlechte Abdichtung der Bremssättel generell. Verglichen mit den Ausführungen, wie sie ab den 1990'er gebaut wurden und in nahezu allen Fahrzeugen verbaut sind, dichten die Manschetten der Murena Bremszangen viel schlechter. Alleine deshalb ist es nötig, diese regelmäßig zu zerlegen und neu nachzuschmieren. Diese Bremssättel sind auch in den Fiats und Alfas aus den 70'ern und 80'ern zu finden.
Unten sieht man, wie der Hauptbremszylinder leidet, wenn man die Bremsflüssigkeit nie, oder zu spät wechselt. Ist es erst mal so weit, nützt ein weiterer Wechsel nichts mehr, dieser Schmutz wird im Hauptbremszylinder selber erzeugt und beim Lösen der Bremse immer wieder in den Vorratsbehäter gepumpt. Dessen Undichtigkeit und auf lange Sicht Ausfall ist dann auch schon zu erwarten.

Die Wartungsintervalle sind wieder von dem Umgang und Menge gefahrener km abhängig. Gerade die hinteren Bremssättel verzeichen nichts, aber kein Wunder, wenn Rost mangels Feindichtung per Bremssattelfett zu finden ist. Selbst eine völlig vermurkste und falsch bestückte Bremsanlage wird noch ihren Dienst tun und durch den TÜV kommen, aber bald Probleme mit blauen Bremsscheiben und anliegenden Belägen oder hängender Handbremsbetätigung machen. Eine höhere Reibung mangels korrekter Schmierung erzeugt durch die hohen Kräfte an der Bremsanlage enormen Verschleiß! Die Vorgaben im Wartungshandbuch bezüglich Mindeststärke der Bremsscheibe und Beläge hat durchaus ihren Sinn, auch wenn manch ein Kaltduscher behauptet seine Bremsanlage tut noch mit viel weniger Belagstärke ihren Dienst! Hier hat der 2.2 l Fahrer die bessere Ausrede: ich habe noch keine hinteren Bremsscheiben bekommen! Die im Vergleich zu den aktuellen Kleinwagen relativ dünnen Bremsscheiben neigen auch dazu Risse zu bekommen, wenn sie unter die Verschleißgrenze abgenutzt werden. Der Betätigungsweg der Kolben muß mit der Staubschutzmanschette gegen groben Schmutz geschüzt werden. Diese Manschetten lassen aber keinen unbegrenzten Weg zu, und so beschränkt man sich auf ein Maß, daß noch für ausreichend viele km Reserven hat, damit bis zum nächsten Service, bei dem die verschlissenen Teile gewechselt werden, keine Ausfälle auftreten.

Auch der Spritverbrauch kann dadurch ansteigen, was auch schleichend und kaum merklich geschieht. Schiebt man gelegentlich den Wagen über den Hof, statt wegen 5m den Motor zu starten, hat man eine gute Kontrolle über solche Zustände. Und ein ganz gute Training ist die "Autoschieberei" ebenfalls, zum Beispiel zum Warmmachen vor dem Joggen? ;-)

Pflegemittel

Hier der Hinweis der Firma ATE zur Bremszylinderpaste, die auf alle Fälle für eine vernünftige Wartung nötig ist:

Verwendungszweck:
Zur Reparatur, Montage und Konservierung von hydraulischen Bremsen-Bauteilen.
Anwendungsprinzip:
ATE Bremszylinderpaste (und die anderer Hersteller) an Zylinderlaufflächen, Kolben und Dichtelementen dünn und gleichmäßig auftragen.
Sicherheitshinweis:
Keine Mineral-Schmierfette oder-Öle verwenden.

Serienbremsanlagen/Tipps:

Hier ist ein Montagehinweis für die Bremsanlagen der meisten aktuellen Serienbremsanlagen.

Interessante Links:

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