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Aller Anfang ist schwer...

Die ASW 15 b war noch ein konventioneller Holzbaukasten. Mir wurde zwar von einem Verkäufer empfohlen ein Fertigmodell zu nehemen (weil ich so blöd aussehe), allerdings will ich alles selber in die Hand nehemen und hatte schon immer Spaß am Basteln. Das war 1984 und ich war gerade 14 Jahre alt. Die Qualität der vorgestanzten Teile lies sehr zu wünschen übrig, ich hätte sie lieber selber ausgeschnitten, die Reklamation brachte das übliche Verkäufer Blabla. Damit war mir klar, daß dies der letzte Baukasten war.
Bis zum ersten Flug vergingen ein paar Jahre, mein erster Flugversuch ohne Lehrer brachte nur ein abgeknicktes Seitenleitwerk. Dieses wurde dann gleich in eine hohle Schalenkonstruktion abgewandelt, das dann auch den Totalabsturz durch den Flugleher (wegen zu stark gespannten Hochstart-Gummiseil und anschließendem Flächenbruch) als einziges überlebte. Gewichtsmäßig war diese Konstruktion übrigens genauso schwer, wie die Originalkonstruktion des Seitenleitwerkes, nur etwas schwieriger zu bauen! Die Fernsteurung konnte ich mir zum Glück von einem Onkel ausleihen. Das hätte ein zu großes Loch in die Tasche eines Schülergeldbeutels gerissen. Wohlgemerkt, bei meinen Hobbies habe ich nie einen Pf von meinen Eltern zugesteckt bekommen, hier mußte ich lernen hauszuhalten und Prioritäten zu setzen, was heute kaum noch Eltern machen...
Die ASW hatte 2m Spannweite und wog 1kg. Es wurden nur Seiten- und Höhenruder angesteuert.


Der Traveller entstand nun auf Empfehlung eines Arbeitskollegen meines Vaters, der ebenfalls Flugmodelle baute, aber weniger erfolgreich flog. Dies war ein Modell nur nach Bauplan einer Modellbaufachzeitschrift, ich hatte ja noch überhaupt keine Ahnung, wie man ein Flugzeug konstruiert. Der Traveller entspricht aber noch den klassischen fliegenden Bombern, also stabil und schwer, damit nur schnell zu fliegen und die meisten Landungen nicht ohne Beschädigung. Dies sind heute noch die üblichen Anfängermodelle und sonstige Flugmodelle.
Man sieht noch: ich war so 16 und hatte noch jede Menge Freizeit. Das Finish des Modells war entsprechend aufwendig. Der Traveller hatte ca. 140 cm Spannweite, wurde für einen 4ccm Motor ausgelegt und wog 1.7 kg.
Ich hatte aber Glück und konnte das Modell noch ungeflogen gegen einen amerikanischen Baukasten tauschen, mehr dazu beim Kadet Senior. Sonst wäre ich wohl nie bei der Modellfliegerei geblieben... Der Modellbauer, mit dem ich das Modell getauscht hatte, hat den Traveller dann auch gleich zersemmelt...


© Bernhard Müller 2024