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High-End/Hifi Lautsprecher

Im Gegensatz zu "Musiker-Boxen" also Lautsprecher für Musik-Instrumente sollen die Hifi oder auch High-End Lautsprecher das Signal ohne eigenen Klang wiedergeben. Dafür ist ein linearer Frequenzgang und ein gleichmäßiges Phasenverhalten bzw. die Gruppenlaufzeit optimal. Auch der Hörraum spielt eine Rolle, sowie die Aufstellung. Hörräume werden z.B: in Tonstudios akkustisch optimiert.

Hier wird nur die Physik der Lautsprecher betrachtet. Dieses Wissen kann auf fertige Lautsprechersysteme oder auch für den Eigenbau von Boxen mit einzelnen Lautsprecherchassis angewendet werden.

Die Lautsprecherchassis bei Hifi müssen nicht zwangsläufig einen hohen Wirkungsgrad haben, da sie wenig bewegt werden und wenn nötig leistungsstarke Versärker angeschlossen werden. Anders sieht es bei der Verwendung spezieller Röhrenverstärker aus, die wenig Leistung abgeben. Hier sollte man einen wirkungsgradstarken Lautsprecher verwenden.

Vorrangig ist der Klangverhalten des Lautsprechers, das bedeutet den anteiligen Klirr (Verzerrung, Unlinearität...) und den Schallpegelverlauf. Als Basis für mein Projekt verwende ich die Visaton Tricon, die mein Bruder bei mir abgestellt hatte. Damals eine "High-End" Version unter dem Visaton Label. Dabei handelte es sich um Chassis des japanischen Herstellers Coral, die es heute nicht mehr gibt. Ich hatte die Lautsprecher schon mal "getunt", indem ich eine 2x150W Hybrid Endstufe angeschafft hatte. Damit wurde der Bass der passiven Tricon deutlich präziser und rämlicher. Der kräftigere Verstärker hatte die Massen des Tieftöners "besser im Griff", was für mehr Präzission führte.

Nun folgte eine Messung mit REW an einem Steinberg Audio Interface im Hörraum. Die Klirrwerte des Mitteltöners waren schon sehr gut, natürlich gibt es heute noch bessere Chassis. Das Besondere an der Tricon ist eben auch der Mitteltöner, der einen sehr weiten Frequenzbereich abdeckt und damit keine Trennfrequenzen im wichtigsten stimmlichen Bereich liegt. Dieser arbeitet von 350 bis 6000Hz. Um 2 kHz ist das menschliche Ohr besonders empfindlich. Die Trennfrequenzen der Tricon liegen da weit entfernt. Die Chassis waren alle OK, aber der gesamte Frequenzverlauf hatte nichts mehr mit dem Schrieb des Bausatzes zu tun. Nach über 20 Jahren haben sich die Chassis doch mechanisch verändert und damit auch die Parameter. Das ergibt eine falsche Anpassung der Frequenzweiche und keinem so guten Frequenzverlauf mehr. Jetzt gab es 2 Möglichkeiten:

  • Neue Anpassung der Bauteile der Frequenzweiche
  • Umbau mit einer aktiven Elektronik, in meinem Fall einer DSP angesteuerten Digitalendstufe.
  • Da die Tricon nur eine Zwischenstufe ist, habe ich mich gleich für die 2. Version entschieden, um mich in die Programmierung der aktiven Elektronik einzuarbeiten. Die Endstufen-Kombination ist auch ein paar Nummern zu groß für die Tricon, es kann aber im Programm die max. Ausgangsleistung der Endstufe auf den Nennwert des Chassis begrenzt werden. Somit besteht keine Gefahr. Dann erst mal die Rückwand mit dem Bassreflexrohr entfernen und eine neue mit Kammer für das Aktivmodul einbauen. Die aktive Variante erhält ein geschlossenes Tiefton Gehäuse, da der Tiefbass aktiv entzerrt wird. Ich verwende bei der Programmierung ein Linkwitz-Riley Filter 4. Ordnung

    Beim Vergleich der beiden Amplitudengänge zeigt natürlich auch die Resonanzen des kleinen Raumes, den ich in der Rohversion nicht korrigiert hatte. Durch die drei am Lautsprecher anwählbaren Presets habe ich die Rohversion für den reflexionsarmen Raum und ein zweites Preset optimiert auf den Hörraum programmiert zur Auswahl. Man sieht, dass der Amplitudengang in der aktiven Version um einen Mittelwert schwankt und nicht in der Höhe abfällt, was bei der passiven Version für eine Präsenzschwäche sorgte. Auch sind die ganz tiefen Frequenzen mit nahezu gleichen Pegel vorhanden. Bei 30 Hz habe ich einen Hochpass gesetzt, da der 250mm Tieftöner dann nicht mehr genug Reserven hat.


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