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Einen Tank darf man nie ganz leerfahren:

Dies gilt für Kunststofftanks oder gepflegte Tanks nicht mehr. Alte Fahrzeuge mit Blechtanks hatten oft das Problem, daß die Innenbeschichtung bei korrodiertem Tank auf dem Benzin geschwommen ist und der Tank ständig Rostpartikel abgegeben hat. Aus diesem Grund wird auch der Tip gegeben, beim Überwintern oder Einlagern den Tank ganz zu füllen, um mit dem Benzin die Feuchtigkeit zu verdrängen und damit die Korrosionsgefahr zu verringern. Das ist natürlich auch nicht ganz korrekt, da in einem Tank konstruktiv bedingt immer eine Luftblase bleibt. Selbst beim Volltanken bis das Benzin beim Stutzen herausläuft, muß ein kleines Luftvolumen im Tank bleiben. Dies verhindert, daß bei hohen Temperaturen der Tank überläuft oder platzt, sondern höchstens Benzindämpfe entweichen.

Damit ist auch die Aussage entkräftet, daß man einen Tank nie ganz Füllen darf. Somit ist es egal, ob der Tank fast leer oder "ganz voll" ist. Ab einem bestimmten Alter und Zustand muß man den Tank sanieren. Ist so ein "korrodierter" Tank im Einsatz und wird dieser leergefahren, dann können durch das Saugrohr diese schwimmenden und meist flockigen Partikel angesaugt werden, was natürlich zu einer Verstopfung der Leitung führen kann. Hier wäre as aber besser den Tank auszutauschen oder zu reparieren, anstatt die Brühe spazieren zu fahren und das Kraftstoffsystem diesem Infarktrisiko auszusetzen. Dies habe ich leider schon bei der Reparatur vieler Vergasern von alten Autos gesehen. Der Hinweis an den Besitzer erntet meist ein verständnisloses: "der lief damit doch"... bis zur nächsten Verstopfung, wer nicht lernen will, muß zahlen...

Darüberhinaus ist die Verwendung von "Biosprit"-Anteilen ein Problem. Diese Alkoholbestandteile sorgen zum Teil für Wachstum von Mikroorganismen oder erhöhen auch die Wasseraufnahme, was bei Blechtaks nachteilig ist. Oldtimer und "Steh-" Autos sollten mit Super+ oder den rein synthetisch erzeugten Benzinsorten betankt werden.

Der murena hat ein Sieb am Saugrohr des Tankbeschlages, das so grobe Partikel abhält, die die Leitung verstopfen könnten, Außerdem hat mein Tank nach 95'km Laufleistung und 18 Jahren keinen nennenswerten Partikelinhalt gezeigt!

Warum gilt die oft gemachte Aussage für einen Kunststofftank nicht? Weil er keine Probleme mit Korrosion hat (auch der Bagheera hat schon einen Kunststofftank)! Dazu kommt bei "modernen" Fahrzeugen die Tatsache, daß die "Intank" Benzinpumpen schon am Saugstutzen einen Grobfilter haben, mit dem Fremdkörper, die auch über das Benzin in den Tank gelangen, abgehalten werden. Im übrigen hat ein Benzinmotor keine Probleme, aus einer zunächst leeren Benzinleitung Sprit anzusaugen. Eine elektrische Kraftstoffpumpe darf allerdings nicht längere Zeit trocken laufen, da das Benzin sowohl die Kühlung für den Elektromotor, als auch die "Schmierung" der Pumpe dient.

Einen besonderen Vorteil haben auch Einspritzsysteme mit Rücklauf. Durch den Spritfilter wird der Tankinhalt umgewälzt und gereinigt, ausserdem wird das Leitungssystem im Motorraum gekühlt, was die Bildung von Dampfblasen verringert. Rückleitungslose Einspritztsysteme haben nur Kostenvorteile, aber neben Schwinungsproblemen und unterschiedlichen Zylinderfüllungen viele Nachteile.

Leider mußte ich auch hier bei einer "Fachwerkstatt" mangelnde Fachkenntnis feststellen: nach dem Spritfilterwechsel (Gleiches gilt für die Inbetriebnahme des Motors mit leerer Schwimmerkammer nach einer Reparatur oder Überwinterung), wurde mit Vollgas herumgeorgelt und es sollten nach dem Anspringen des nun stotternden Motors die Luftblasen im Filter durch "Hochjagen" entfernt werden. Bei einem Einspritzmotor braucht man nur die Zündung anzuschalten, die Kraftstoffanlage entlüftet sich selber und schaltet nach erreichen des Benzindruckes ab. Bei mechanischen Benzinpumpen (z.B. unsere murenas) empfehle ich die Schwimmerkammer manuell zu füllen und durch Saugen mit einer Spritze die Saugleitung zu füllen. So springt der Motor sofort an und schmiert sicher durch.

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