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Motoraufbau

Nachdem der originale "Spanienmotor" Nr. 1530160 neben Undichtigkeiten schon recht verschlissen war, wird ein Ersatzmotor Nr. 1986600 eingebaut. Von der Motornummer noch ein späteres Modell, als der Originale von 1997. Den Gebrauchten habe ich aus unbkannter Quelle dafür aber günstig erstanden. Optisch und von der Kalt-Kompression war er nicht auffällig, auch das Ventilspiel im Toleranzbereich. Aber Ende 2019 wird das Projekt angegangen, nachdem alle Vorrichtungen und Maschinen zur Verfügung stehen. Hierfür komen gleich die Upgrades zum Einsatz.

Ölfilteradapter
Ein Standardteil bei mir, eine Verlängerung des Ölfilterflansches, damit die Original und VW typischen Ölfilter verwendet werden können (bessere Wartbarkeit wegen Sechskant auf Ölfilter). Hier im Bild optimal passend ist der Mann 712/52 Ölfilter. Außerdem läuft so das Restöl beim Wechsel nicht über den Motorblock, sondern tropft an dem Adapter ab.



Ich wollte wieder Zeit sparen und nachdem der Micra so einen hohen Ödruck hat, sollten die VDO Instrumente, die 15 Jahre einen guten Dienst geleistet haben durch Prosport ersetzt werden. VDO produziert zum Teil in Indien und die Preise sind mir inzwischen einfach zu teuer. Darum beim Prosport Vertrieb neben drei elektronischen "Classic" Instrumenten einen Universaladapter für 25 Euro mitbestellt, der sogar an den Motorblock passte, im Gegensatz zu den HP. Ein schönes Teil von D1 Spec, stößt aber am Öldruckschalter an und ist undicht. Universalteile passen einfach nicht am Micra, also wieder runter und selber einen Adapter auf Maß gefertigt (Bild rechts):



Schwungscheibe feinwuchten
Spielfreie Zentrierung der Druckplatte mit Spannstiften ist die Voraussetzung. Hierfür wird die Kupplungseinheit auf der Fräsmaschine neu gebohrt und anschließend einzeln und in der Baugruppe gewuchtet. Auffällig ist, dass mit den spielfreien Spannstifen die Unwucht sehr gering war, die größte Toleranz kommt also von der Montagetoleranz der Druckplatte auf der Schwungscheibe. Hier kaum Arbeit. Ach ja, das ist die aus C45 gefertigte leichte Schwungscheibe mit optionaler 60-2 Verzahnung für den Umbau der Euro 4 Einspritzanlage der ab 2000'er Modelle, oder einer frei programmierbaren Einspritzanlage.

Ansaugkrümmer
Nachdem der zur Reinigung runter muß (es kommt ein Öl Catchtank rein) werden die Übergänge zum Zylinderkopf angeglichen. Das ist gut gemacht, die Dichtung hat genau die Form des Zylinderkopfes. Die Kanäle sind etwas kleiner, man hat schön Fleisch, um die Übergänge glatt aneinander anzupassen. Mehr ist nicht nötig. Die Kanäle im restlichen Teil des Krümmers sind größer. Die engste Stelle ist direkt am Flansch des Zylinderkopfes.

Links Serienzustand, rechts nachbearbeitet. Wobei auch hier die Gussqualität erstaunlich ist, im Vergleich zu anderen Herstellern. Die Dichtung ist mit einer Metallverstärkung versehen.

Testlauf
Am 04.04.20 ist die Testapparatur fertig und der erste Start des unbekannten Motors kann beginnen. Etwas Spannung war schon dabei, kann ja auch eine qualmende Krücke sein. Wie üblich verzögerte sich der Start, da ein T-Verteiler in der Benzinleitung undicht war.Nicht dass mich stört, wenn Benzin über den Boden fließt, aber ich habe nur einen 5l Kanister als Testtank. Also wieder Materiallager und Deckel bemühen und einen ordentlichen Verteiler gefräst.



Dieser war dann wieder auf's erste Montieren dicht und endlich konnte die eigentliche Aufgabe weitergehen. Dann wie gewohnt sofortiges Anspringen und nach dem Abbrennen der alten Rückstände im Zylinder ein sauberer Lauf. Dann bei 30°C Kühlwassertemp. die Kompression gemessen: 12,4 bar an allen Zylindern! Yipiiiehhh, endlich ein "gerader" Motor.



Nach dem Warmlauf noch Öldruck messen:

1000 1/min 2 bar
2000 1/min 4 bar
3000 1/min 5,5 bar
4000 1/min 6 bar

Eine Undichtigkeit am Ansaugkrümmer habe ich noch entdeckt, da kommt eine neue Dichtung rein. Und an der Riemenscheibe gab es am Gestell leichte Ölspritzer, also ist der Simmering an der Riemenscheibe ebenfalls zu wechseln. Nach dem Abziehen der Riemenscheibe ein deutliches Bild des Ölaustrittes:



In der Zwischenzeit wird der Zylinderkopfdeckel aufgearbeitet. Hier eine Zweischichtlackierung mit Klarlack. Das muß lange aushärten, da ein PU 1K Lack verwendet wurde. Die guten Farblacke gibt es in "kleinen" Mengen leider nur als 1K

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